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Stillstand verboten? – Welche Fortschritte das Kino braucht

Auftaktkonferenz zur Woche der Kritik 2022
Akademie der Künste, Pariser Platz 4
9. Februar 2022, 19 Uhr

Konferenz auf Youtube

In der Eröffnungskonferenz zur Woche der Kritik begeben wir uns in der Akademie der Künste mit zwei Podien und zwei Vorträgen in das paradoxe Spannungsfeld zwischen Stillstandsgeboten und Fortschrittsträumen. Wir wollen diskutieren, wie es derzeit um die Ideen eines progressiven Kinos und einer progressiven Filmkultur steht und wie sich diese zu den jüngsten Erscheinungsformen des gesellschaftlichen Stillstands verhalten.  Die Berlinale steht in den Startlöchern – mit einem Schwerpunkt zu Arbeitsbedingungen in der Filmwirtschaft bei den Berlinale Talents. Die neue Bundesregierung will „mehr Fortschritt wagen“. Immer wieder wurde und wird es ausgerufen während der Pandemie, nicht zuletzt in der Kulturszene: Nie mehr zurück zur alten Normalität! Insbesondere in den letzten zwei Jahren liegen diffuse Fortschrittsversprechen und Fortschrittsbegriffe in der Luft – irgendwo zwischen Kapitalismus und Sozialrevolution – und damit verbunden die Hoffnung, die Gesellschaft und die Kunst könnten durch den verordneten Stillstand während der wiederkehrenden Lockdowns zu neuen Einsichten gelangen. Denn im Stillstand setzen gesellschaftliche Routinen aus, den Begriff umgibt die Drohung der Stagnation, gleichermaßen lädt er zur lässigen Verweigerung der Produktivität ein. Doch steckt im Stillstand tatsächlich der Keim des Wandels? Regression, Revolution oder Degrowth – wohin wird die Reise gehen?

María do Mar Castro Varela wird die Dialektik von Fortschritt, Stillstand und Normalität aus ihrer Perspektive skizzieren. In einem ersten Podium möchten wir mit Simone Baumann (Geschäftsführerin German Films, Produzentin), Cíntia Gil (Filmkuratorin), Rahel Jaeggi (Philosophin), Kevin B. Lee (Filmemacher, Medienkünstler, Kritiker, „Transformers: The Premake“) diskutieren, welches Fortschrittsdenken heute die Filmpolitik und die Filmbranche bestimmen. Georg Seeßlen wird in einer Bestandsaufnahme auf heutige Dynamiken der Kinokultur eingehen.

In einem zweiten Podium mit Douglas Gordon (Künstler), Nadav Lapid (Filmemacher, „Synonymes“, „Ahed’s Knee“), Laila Pakalniņa (Filmemacherin, „Spoon“, „Dream Land“), and Eva Sangiorgi (Festivaldirektorin der Viennale) fragen wir, welche ästhetischen Strategien im Moment des gesellschaftlichen Stockens wichtig werden – und welche obsolet.

In Kooperation mit der Sektion Film- und Medienkunst der Akademie der Künste.
Mit Unterstützung durch das Filmnetzwerk Berlin.
Die Konferenzsprache ist Englisch.
Einlass: 18:30 Uhr

19:00 Uhr:

  • Begrüßung: Thomas Heise (Filmemacher/Direktor der Sektion Film- und Medienkunst)
  • Keynote: María do Mar Castro Varela (Politikwissenschaftlerin, Professorin für Allgemeine Pädagogik und Soziale Arbeit)
  • Podium: Simone Baumann (Geschäftsführerin German Films, Produzentin), Cíntia Gil (Filmkuratorin), Rahel Jaeggi (Philosophin), Kevin B. Lee (Filmemacher, Medienkünstler, Kritiker, „Transformers: The Premake“)

Pause, ca. 20.30 Uhr

21:00 Uhr:

  • Impulsvortrag: Georg Seeßlen (Autor und Filmkritiker)
  • Podium: Douglas Gordon (Künstler), Nadav Lapid (Filmemacher, „Synonymes“, „Ahed’s Knee“), Laila Pakalniņa (Filmemacherin, „Spoon“, „Dream Land“), Eva Sangiorgi (Festivaldirektorin der Viennale)

 

Die Programmübersicht zur Woche der Kritik auf einen Blick

Das Fotomotiv zur diesjährigen Eröffnungskonferenz stammt von der Leipziger Fotografin Regina Susanne Borchert (https://regina-susanne.de).

Pressekontakt: Elisabeth Mohr, presse@wochederkritik.de

Die Woche der Kritik ist eine Veranstaltung des Verbands der deutschen Filmkritik, gefördert durch die Stiftung Kulturwerk der VG Bild-Kunst und die Rudolf Augstein Stiftung. Die Eröffnungskonferenz findet in Kooperation mit der Sektion Film- und Medienkunst der Akademie der Künste sowie mit Unterstützung durch das Filmnetzwerk Berlin statt.