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Sommerprogramm: For Future Reference

Sommerprogramm: For Future Reference

SOMMERPROGRAMM im Freiluftkino –  8. Juni 2021, 21.45 Uhr

Woche der Kritik goes Open Air! Am Vorabend der Berlinale findet ein Woche der Kritik Sommerprogramm im Freiluftkino Hasenheide statt. Der Vorverkauf startet am 28. Mai.

FOR FUTURE REFERENCE: Filmvorführung & Debatte

Werden die Bilder von heute erst morgen wichtig? Und welche Bilder von gestern brennen heute am intensivsten nach? Welche Halbwertszeit haben gesellschaftliche Kämpfe und wie können Filme sich zu ihnen ästhetisch positionieren? Wie sieht ein selbstbewusstes Kino der politischen Bilder und Worte aus? Wir haben zwei Filme des Woche der Kritik Programms vom März kombiniert und sind auf neue Fragen gestoßen: LETTER FROM YOUR FAR-OFF COUNTRY und FREIZEIT ODER: DAS GEGENTEIL VON NICHTSTUN.

Gäste: Orwa Nyrabia (künstlerischer Leiter des International Documentary Film Festival Amsterdam, IDFA) & Angelika Levi (Regisseurin von MIETE ESSEN SEELE AUF)

Informationen zum Ticketverkauf, zum Contact-Tracing und zum Stand der Covid-bedingten Hygienemaßnahmen finden Sie auf der Webseite des Freiluftkinos Hasenheide.

LETTER FROM YOUR FAR-OFF COUNTRY

R+K: Suneil Sanzgiri, US/IN 2020, 17 Min., Hindi/Urdu, OmeU

Ausgangspunkt ist 1989, Suneil Sanzgiris Geburtsjahr, und ein Gespräch mit seinem Vater über die Herkunft der Familie. Archivmaterial, 16mm-Aufnahmen und digitale Bildmontagen verweben die persönliche Geschichte des Filmemachers mit Ideen von politischem Widerstand, Exil und Geschichte sowie Biografien von Dichtern, Politikern und Aktivist*innen. Begleitet von einem Song der pakistanischen Widerstandsikone Iqbal Bano, eröffnet der Film einen sinnlichen Resonanzraum zwischen Traumata der Vergangenheit und der Intensität des Moments. Titelgebend waren zwei Briefe: Der eine ist ein Gedicht des kaschmirisch-amerikanischen Autors Agha Shahid, das er aus dem Exil in Briefform an sich selbst adressierte. Den anderen schrieb der Regisseur an einen entfernten Verwandten und ehemaligen Vorsitzenden der Kommunistischen Partei. Suneil Sanzgiri verteidigt in seinem Essay das Kino als zeitlose Form der fortlaufenden, durchdringenden Befragung der Welt.

Zum Trailer

FREIZEIT ODER: DAS GEGENTEIL VON NICHTSTUN

R: Caroline Pitzen, C: Jasper Penz, Juno Groth, Lilly Marie Dressel, Maxim Hartig, Mila Wischnewski, K: Markus Koob, DE 2021, 71 Min., deutsche OmeU

„… kein Aufklärungswille vorhanden zu sein scheint.“ Fetzen einer Rede schallen durch die Berliner Straßen. Klingt nach einem jungen Mann, der Stellung bezieht zum NSU. Wenn Caroline Pitzen nach einigen Minuten den Titel ihres Films einblendet, zeigt sich Deutschland als Schauplatz von politischen Kämpfen. „Alerta, Alerta, Antifascista!“ ist in der Konsequenz für einige zur Prämisse des Alltags geworden: Junge Menschen, die von der Unruhe in der Welt keinen Abstand nehmen wollen – die nicht wegsehen, sondern abwägen, diskutieren, aufmerksam bleiben, wahrnehmen. Ebenso wie die Kamera des Films, die sie dabei beobachtet, wie und wo sie aktiv sind: im Freundeskreis, in der Schule, auf der Straße, selbst nachts zu Hause. Ein direkter Film, der sich dokumentarisch anfühlt. Understatement im Angesicht der Eskalation?