19. Feb
20:00 Hackesche Höfe Kino19. Feb
HANGOVER
19. Februar 2024 – 20:00 Uhr Hackesche Köfe Kino
Filme:
DREAMS ABOUT PUTIN
TEDIOUS DAYS AND NIGHTS
Debatte
Eine Debatte zu politischer Gewalt und Realitätsverlust, ausgehend von zwei poetischen Filmen zu Attacken auf die Kunst und durch die Kunst. Unsere Gäste stellen sich Fragen nach Tabus und (Selbst-)Zensur, in Russland, der Ukraine, China und Berlin.
Gäste: Zhenming Guo, Nastia Korkia, Anna Narinskaya, Jinyan Zeng
DREAMS ABOUT PUTIN
R: Nastia Korkia, BE/HU/PT 2023, 30 Min., russ. OmeU – DP
Nach der russischen Invasion in der Ukraine fand das weitverbreitete Phänomen, dass Menschen von Wladimir Putin träumen, in den sozialen Medien neue Aufmerksamkeit. Russische Bürger*innen berichten von ihren nächtlichen Begegnungen mit ihrem Staatsoberhaupt. In DREAMS ABOUT PUTIN stellt Nastia Korkia eine hypnotische Anthologie solcher Träume zusammen. Mithilfe eines 3D-Videospiel-Engines werden sie als traumhafte Mindscapes visualisiert. Träumen die Befragten, oder werden sie geträumt? DREAMS ABOUT PUTIN ist ein Werk, das die Welt der Kriege und der generativen künstlichen Intelligenz perfekt widerspiegelt und ein fesselndes Bild von der Psychose der Macht zeichnet. Eine düstere Vision eines Russlands, das in einem größenwahnsinnigen Albtraum gefangen ist, in dem sogar Live-Aufnahmen von Putins Machoausflügen eine durch und durch surreale Qualität erhalten.
TEDIOUS DAYS AND NIGHTS
R, K: Zhenming Guo, C: Dekuang Zeng, Lu He, Dangsheng Guan, CN 2023, 110 Min., chin. OmeU – EP
Der Dichter Dekuang Zeng kehrt auf seine alten Tage zu seiner Frau in seinen einstigen Heimatort zurück, der mitten in einem ehemaligen Kohleabbaugebiet liegt. Zwischen Ruinen und Perspektivlosigkeit begleitet ihn Zhenming Guo in seinem Langfilmdebüt und porträtiert dabei bald nicht nur ihn, sondern eine ganze Gruppe von chinesischen Künstler:innen und Aussteiger*innen. Sie alle verbindet die traumatische Erinnerung an das Tian’anmen-Massaker und die Frustration über die gesellschaftlichen Zwänge des Lebens in einer Parteidiktatur. Im stillgelegten Industrieort verhallen ihre großen Widerstandsgesten gemeinsam mit ihrer Melancholie und ihren derben Sprüchen – nicht jedoch im Kino, wo Guos halbfiktionales Filmgedicht eine eigentümliche Kraft entwickelt.