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18. Feb

20:00, Hackesche Höfe Kino

18. Feb

CAFÉ FLESH

R: Stephen Sayadian, C: Andrew Nichols, Paul McGibboney, Michelle Bauer, Marie Sharp, Darcy Nychols, K: Francis Delia, USA 1982, 73 Min., engl. OV

Ein Mitternachtsfilm aus der Zeit der Aids-Epidemie über die Albträume der Pornobranche: 99 Prozent der Menschen sind nach einer atomaren Katastrophe unfähig, Sex zu haben. Ihnen bleibt nur, dem verbliebenen einen Prozent dabei zuzusehen – während sie leiden und sich in ihrem Elend winden. Zwischen Avantgarde-Theater und bitterböser Satire auf das Geschäft mit expliziten Bildern inszenierte Stephen Sayadian seine Antwort auf das „Golden Age of Porn“ als New-Wave-Höllentrip und profilierte sich mit diesem und kommenden Werken als einer der eigenwilligsten Autorenfilmer der jüngeren US-amerikanischen Filmgeschichte. Bis heute scheinen seine Arbeiten aufgrund ihrer pornografischen Szenen jenseits dessen zu existieren, was etablierte Filmfestivals unter dem Begriff „Kino“ zeigen und diskutieren. Kinos spielten den Film monatelang im Spätprogramm und bescherten ihm Kultstatus.

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MISSION TO MARS (MISIÓN A MARTE)

R: Amat Vallmajor del Pozo, C: Txomin del Pozo, Gerardo „Gene“ del Pozo, Mila del Pozo, K: Jorge Castrillo, Alba Bresolí, ES 2022, 71 Min., bask./span./katal. OmeU – IP

Draußen herrscht die Postapokalypse. Drinnen verbringt Txomin seine Zeit bei Kippen, Punkrock und Panzerschlachten am Computer. Doch dann kommt der Anruf. Eine archäologische Mission zum Mars winkt. Kurzerhand schnappt er sich seinen älteren Bruder Gene, und beide brechen mit Gasmasken bewaffnet auf ins Ungewisse. Das Baskenland, zeitlos eingefangen in schwarz-weißen 16-mm-Bildern, wird periodisch heimgesucht von einem giftigen Nebel. Genes Gesundheitszustand verschlechtert sich. Schließlich stranden sie bei ihrer Schwester Mila in Katalonien, die alles andere als begeistert ist über ihre kopflosen Abenteuer. Regisseur Amat Vallmajor del Pozo legt mit den eigenen Familienmitgliedern ein kantiges Langfilmdebüt vor. Getreu dem Motto: Wenn das Leben dir Zitronen gibt, nimm einen großen Stein und mach Matsch draus!

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THE FIFTH THORACIC VERTEBRA (DASEOS BEONJJAE HYUNGCHU)

R+K: Syeyoung Park, C: Jihyeon Park, Hyein Moon, Seokyoung Haam, KR 2022, 65 Min., kor. OmeU – DP

Die Geburt des Horrors im Alltäglichen: Wer schon immer wissen wollte, aber nicht zu träumen wagte, was sich im tiefsten Inneren der heimischen Matratze verbirgt (die vielleicht schon ein paar Jahre zu viel auf dem Buckel hat), der wende den Blick aufmerksam nach Südkorea. Syeyoung Park gelingt in einem intimen, spielerischen Filmstil das Experiment eines Low-Budget-Gruselfilms, der sich um ein völlig unbewegliches Wesen herum entwickelt, ohne jemals zur Ruhe zu kommen. Geprägt von einem irre körperlichen Sounddesign, das unter den Stoff ebenso wie unter die Haut geht, taucht er in einer Stunde nicht nur in eine tiefe Großstadtmelancholie und die Tragik scheiternder Liebesbeziehungen, sondern läutet nicht weniger als das Ende der menschlichen Zivilisation ein.

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Debatte MIDNIGHT METABOLISM

Genrestoffe haben das Kino im Griff, unzählige Klassiker der Filmgeschichte sind tief darin verwurzelt. Eine Debatte zu lange gewachsenen und kommenden Stilformen, zum Kinokult und zum zeitlosen Reiz von Kunstwerken, die mit Erwartungen spielen.

Gäste: Daniel Bird, Sara Neidorf, Syeyoung Park, Amat Vallmajor del Pozo

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