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Feminismen vorführen

Aren't You Happy? (Das Melancholische Mädchen)

pretty girls don't lie

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FEMINISMEN VORFÜHREN

Donnerstag, 14. Februar – 20 Uhr

PRETTY GIRLS DON’T LIE

R: Jovana Reisinger, C: Linda Sakallah, Louis Grünwald, Thomas Hauser, Samouil Stoyanov, Maximilian Bungarten, K: Felix Pflieger, DE 2018, 29 Min., deutsche OmeU

Warum willst du Superblondine 3000 werden? Um deine innere Leere mit der Aufmerksamkeit fremder Männer zu füllen? Jovana Reisinger dreht modische Kurzfilme, die den schlechten Geschmack in den Mittelpunkt rücken. Wo ein armseliger Typ unterm Fenster onaniert und ein schmieriger Kerl einen Schönheitswettbewerb entscheidet. Von wegen Empowerment: Auch in pretty girls don’t lie zeigt sich Reisinger selbst, wirft sich in Schale, wird zum Objekt der Begierde und zum Opfer, gleichzeitig aber auch zur Täterin, die nach ’nem duften Typen lechzt und zwischendurch mächtig abgeklärt die Augen verdreht. Ein Film, der zwischen Lustspiel, Märchen, Parodie und Drama wandelt und die Spuren der Münchner Gruppe um Lemke und Thome aufnimmt: absurd, vertraut, spielerisch, kokett.

AREN’T YOU HAPPY? (DAS MELANCHOLISCHE MÄDCHEN)

R: Susanne Heinrich, C: Marie Rathscheck, David Woźniak, Nicolai Borger, Markus Nechleba, Julian Fricker, K: Agnesh Pakozdi, DE 2019, 80 Min., deutsche OmeU

Eine junge Frau posiert rauchend vor einer Tapete. Flach ist das Bild und quadratisch, ein Palmenbild taugt nicht als Ort. Das melancholische Mädchen geht davon aus, dass die neoliberale Welt vor ihrer Künstlichkeit und ihren Machtstrukturen nicht mehr zu retten ist. „Wenn das hier zum Beispiel ein Film wäre …“, grübelt die Frau und entzaubert das Kino als Zuflucht. Susanne Heinrichs Film weiß, dass das einfache Erzählen sich schon mitschuldig macht, und erprobt die Alternative: Die quietschige Popwelt ihres Films ist gleichermaßen kultig wie provokativ. Weil die Katastrophe schon passiert ist, Normalzustand wurde, herrscht hier ein lustiger Sinn für die Leere. Ein erst entwaffnender, dann radikaler Film, der Unerträglichkeiten auslotet. Weil der Feminismus nicht ausreicht, zersetzt Heinrich ganze Welt- und Menschenbilder.

Im Anschluss an die Filme

Debatte: FEMINISMEN VORFÜHREN

Feminismus ist allgegenwärtig, sollte selbstverständlich sein, bleibt ein Kampf. Wie aber wird er Film? Als Gegenstand, als Produktionsweise, als Ästhetik? Feminismen zwischen Aufführung, Vorführung und Exponat.

Gäste: Nina Power (Kultur- und Sozialtheoretikerin, Philosophin, “Die eindimensionale Frau”) und Whit Stillman (Regisseur, „Last Days of Disco“, „Love & Friendship“) // in Anwesenheit der Regisseurinnen Susanne Heinrich und Jovana Reisinger

Moderiert von Frédéric Jaeger (Woche der Kritik)

Wiederholung: 15. Februar 2019, 19:30 Uhr

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