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Verpflanzen

Sophia Antipolis

The Ambassador's Wife

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Sophia Antipolis

VERPFLANZEN

Mittwoch, 13. Februar 2019 – 20 Uhr

THE AMBASSADOR’S WIFE

R: Theresa Traore Dahlberg, K: Iga Mikler, BF/SE 2018, 16 Min., französische OmeU – DP

Ein Bild wird eingerichtet, die Kamera zoomt und schwenkt, noch unsicher, wie sie filmen will. In ihrem majestätischen Wohnzimmer mit den hohen Kolonnen und der riesigen Sofalandschaft probiert die Frau des Botschafters derweil noch ein paar unterschiedliche Posen aus. Weitwinklig und von unten dokumentiert die Kamera das ohnehin absurde Setting, die Zentralperspektive betont das noch. Kurz läuft die Regisseurin ins Bild, versteckt den Funksender des Ansteckmikrofons und verschwindet wieder hinter der Kamera. Alles ist Inszenierung bei Madame, der Frau des französischen Botschafters in Burkina Faso. Doch sie singt und lacht und lässt sich nicht viel sagen. Theresa Traore Dahlberg zeigt, wie fremd die Umgebung für ein Leben sein kann und die eigenartigen Züge des Alltags, wenn Mensch und Rolle nicht zusammenfinden.

SOPHIA ANTIPOLIS

R: Virgil Vernier, C: Dewi Kunetz, Sandra Poitoux, Hugues Njiba-Mukuna, Bruck, Lilith Grasmug, K: Simon Roca, Tom Harari, FR 2018, 98 Min., französische OmeU – DP

Schnell eine größere Brust einsetzen lassen fürs nächste Casting; Algen fressen für den Muskelaufbau, um effektreicher Gewalt anzudrohen. Sophia Antipolis, dieser seltsame Nicht-Ort zwischen Cannes, Nizza und Antibes an der Côte d’Azur, der vor knapp 50 Jahren als Unternehmenspark aus dem Boden gestampft wurde, inspiriert Virgil Vernier zu betörend-beklemmenden Gegenwartsbildern. Auf analogem Material und mit sanftem mediterranen Licht folgt er zwei Frauen, die sozialen Anschluss suchen, und einer Gruppe, die nachts zur Bürgerwehr mutiert. Mal scharf, mal lakonisch blickt er auf die Zusammenhänge zwischen urbaner Architektur und der Einsamkeit der Menschen darin, zwischen der Leidenschaft für Oberflächen und dem Drang zur Spiritualität. Bis zum Schluss bleibt offen, was an dieser Welt zum Fürchten und was zum Lieben ist.

Im Anschluss an die Filme

Debatte: VERPFLANZEN

Was verbindet Menschenzoos mit goldenen Käfigen? Was die Kultur mit dem Künstlichen, was die Veränderung mit der Norm? Von Filmen, die Perspektiven auf Menschen und Stadträume aus ihrem Zusammenhang reißen, um Utopien und Dystopien zu denken.

Gäste: Lili Hinstin (Kuratorin und Festivalleiterin), Ulrich Köhler (Regisseur, “In My Room”, “Schlafkrankheit”) // in Anwesenheit des Regisseurs Virgil Vernier

Moderiert von Nino Klingler (Woche der Kritik)

Wiederholung: Freitag, 15. Februar 2019 – 15:20 Uhr

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