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23. Feb

20:00, Hackesche Höfe Kino

23. Feb

THE FILM TO COME (LE FILM À VENIR)

R: Raúl Ruiz, C: Gérard Vincent, Margot Marguerite, Edouard Waintrop, K: Jacques Bouquin, FR/CH 1987, 8 Min., französische OmeU, 35mm

Eine Art Geheimbund, der sich Philokinettes nennt, ist im Besitz eines einzigartigen Filmfragments mit dem Titel Le film à venir. Es soll die Zuschauenden in eine Art hypnotischen Bewusstseinszustand versetzen, der sie sehend werden lässt. Als der Film eines Tages verschwindet, löst dies eine Krise unter den Philokinettes aus.
In surrealen Bildern, untermalt mit Musique concrète von Jorge Arriagada, erfährt man von einem absoluten und wahrhaftigen Film, der direkt in das Bewusstsein eindringt. In dichten neun Minuten entwickelt Raúl Ruiz eine vielschichtige Geschichte, deren Erzähler nicht zu identifizieren sind, und schafft ein Spektrum von absurden wie spannungsreichen Szenen.
Der Film war Teil einer Reihe, die als Hommage zum 50-jährigen Jubiläum des Locarno Film Festivals von der Produzentin Silvia Voser und dem Schweizer Fernsehen produziert wurde. Die Regisseur*innen der Reihe Locarno demi-siècle; réflexions sur l’avenir, darunter Chantal Akerman, Abbas Kiarostami, Robert Kramer, griffen die Frage nach der Zukunft des Films auf und schufen ganz unterschiedliche Visionen eines Kinos, das kommen soll. 

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MOON NIGHT (TSUKI NO YORU) 

R: Manaka Nagai, C: Katsuya Abe, Manaka Nagai, K: Lukas Schupp, DE 2022, 15 Min., japanische OmeU – DP

In der Filmgeschichte findet man unzählige Träumer, die zum Mond fliegen. Selten aber gelingt ihnen das so mühelos wie der Protagonistin dieser zauberhaften Miniatur, in der das Magische wie ein sanfter Wind durch die Monotonie eines Lebens weht. Nach einem langen Arbeitstag nimmt die müde junge Frau, die von einer tiefen Traurigkeit beseelt ist, ihre Wäsche von der Leine und wird von einem Hemd kurzerhand emporgehoben und zum Mond gebracht. Die handgefertigten Kulissen erzeugen eine Unwirklichkeit, die von den somnambulen Bewegungen dieser jungen Frau noch verstärkt wird. Nicht der Lärm, das Spektakel und der Spezialeffekt lassen eskapistische Träume wahr werden, sondern die Dringlichkeit eines Ausbruchs, die Schönheit kleiner Gesten sowie die Stille, in der man endlich atmen kann.

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SMOG IN YOUR HEART (SMOG EN TU CORAZÓN)

R: Lucía Seles, K: Sebastián Toro, Guillermo Romero, C: Martín Aletta, Gabriela Ditisheim, Laura Nevole, Pablo Ragoni, Ignacio Sánchez Mestre, AR 2022, 112 Min. OmeU – EP

Wenn man Leiter eines Tenniskomplexes ist, sollte man dies nicht mit den anderen Gefühlen vermischen. – So lautet lapidar die kurze Zusammenfassung der Geschehnisse von SMOG IN YOUR HEART auf der Webseite des Films. Sechs Personen, die sich, mal sympathisch naiv, mal psychisch manipulativ, gegenseitig verfolgen und zugleich in ihrer Fragilität wie entrückt erscheinen. Es wird über viel gesprochen, aber nichts gesagt, und was sie verbergen möchten, macht der Film im Schnitt sichtbar. Die eigenwilligen Gesten, verborgenen Blicke und die Choreografie unbeholfener Körper ziehen in einen unterhaltsamen und absurden Reigen von Gefühlen hinein, der sich vehement gewohnten Erwartung an Erzählungen widersetzt. SMOG IN YOUR HEART ist der erste Teil einer ungewöhnlichen Trilogie (mit SATURDAY DISORDERS und WEAK RANGERS) von Lucía Seles, die in den Filmen anarchisch Regeln von Narration, Schnitt und Dramaturgie unterläuft, um das Genre der absurden Komödie ernsthaft neu zu erfinden.

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Debatte SOFTLY SURREAL

Wie verdichtet heute das Kino das Sichtbare und Unsichtbare in der Gesellschaft? Ist das visionäre Kino noch das, was es einmal war? Wir diskutieren über fantastische und fanatische Filme, in denen sich Zärtlichkeit und Widerständigkeit nicht ausschließen.

Gäste: Rolf de Heer, Tom McCarthy, Ulrike Ottinger, Lucía Seles

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