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16. Feb

20:00, Hackersche Höfe Kino

16. Feb

RIGHTS OF MAN (DERECHOS DEL HOMBRE)

R: Juan Rodrigáñez, C: Lola Rubio, Katrin Memmer, Gianfranco Poddighe, Eduard Mont de Palol, K: Roman Lechapelier, ES 2018, 76 Min., span./engl./dt. OmeU

Juan Rodrigáñez und die Kreativ-Truppe seines vorherigen Films THE MONEY COMPLEX versuchen sich erneut an der künstlerischen Erforschung eines Kinos der subtilen Zügellosigkeit. Ausgestattet mit einigen Kostümen, viel Neugierde, fünfunddreißig 16-mm-Rollen, Improvisationslust, einem Zirkuszelt und der Sonne Kastiliens, machen sie sich daran, die Show Derechos del Hombre (Rechte des Menschen) zu entwerfen und die Grenzen zwischen Spiel und Leben zu verwischen. Mit dabei: der Zweifel, der Disput, die Durchlässigkeit, die Fantasie, das Moment des Zufalls und die Anmut des Performativen. Denn der Mensch lebt nicht vom Brot allein.

TRIPLE-CHASER

R: Forensic Architecture, Praxis Films, GB/US 2019, 10 Min., englische OV

TRIPLE-CHASER untersucht die Verstrickungen von Warren B. Kanders, seinerzeit Vorstandsmitglied des Whitney Museum of American Art, in die Produktion von Tränengasgranaten durch seine Firma Safariland. Das ursprünglich selbst von der Whitney-Biennale beauftragte Werk ist in Teilen investigativ, wie zahlreiche Arbeiten der Forensic Architecture Gruppe: Die Untersuchung von Munitionsgebrauch in Gaza, deren Herkunft auf eine Firma von Kanders zurückging, führte zu dessen Rücktritt von seinem Vorstandsposten im Museum. Gleichzeitig wirft der Film durch seine experimentelle Ästhetik auch Fragen nach den Wechselwirkungen von Kunst, Wissenschaft, Militär und Aktivismus auf. So trainierte die Recherchegruppe ein PC-Programm zur “synthetic image generation”, um Granaten der Firma auf Fotos zu erkennen und montierte die entstandenen, farbintensiven Bilder in einer rasanten Choreografie zu einem Stück von Richard Strauss, das auch auf einem von Kanders gesponserten Musikfestival lief.

Debatte THE PROOF IS IN THE PUDDING – 16. Februar

Wahrheit oder Pflicht? Welche Verbindlichkeiten und Ansprüche bestimmen die Arbeitsweisen von Künstler*innen, die ihre Werke politisch verstehen? Wie können das Kino und Bewegtbilder Erkenntnisse über die Welt ans Licht bringen und Einsichten hervorrufen, die gesellschaftliche Veränderungen zur Folge haben? Gemeinsam mit den Filmemacher*innen Želimir Žilnik und Ute Adamczewski haben wir ein Programm kuratiert, das das Kino nicht zum ersten Mal ins Spannungsfeld zwischen Fakt, Fiktion, Ethik und Geschmack setzt. Denn in der Kunst gilt ebenso wie im Aktivismus: Probieren geht über Studieren!

Gäste u.a.: Ute Adamczewski, Želimir Žilnik, Juan Rodrigáñez, Forensic Architecture

In Kooperation mit der Botschaft von Spanien in Berlin