AKTIVISMUS
Donnerstag 05.02.
20:30 Uhr Auftakt-Gespräch
ONE WAY TICKET – WILLKOMMEN IN EUROPA?
Eine Veranstaltung der Heinrich-Böll-Stiftung
Heimat ohne Grenzen? Für die meisten eher Wunsch als Wirklichkeit. Ihr Ziel heißt: Ankommen. Nur wo und wie? Die Publizistin Mely Kiyak und die Schriftstellerin Olga Grjasnowa nehmen dazu Stellung und legen ihre Sicht auf die Möglichkeit oder Unmöglichkeit des Ankommens dar. So spiegeln sie das zentrale Thema von BRÛLE LA MER: die Erfahrung von Fremdheit und die Suche nach Identität.
Mely Kiyak schreibt politische Kolumnen für Zeit Online (“Kiyaks Deutschstunde”) und das Gorki Theater (“Kiyaks Theaterkolumne”). 2014 hatte ihr Theaterstück “Aufstand – Monolog eines wütenden Künstlers“ Uraufführung am Badischen Staatstheater und ist derzeit auch am Gorki Theater in Berlin zu sehen. Kiyak ist Autorin zahlreicher Bücher und politischer Texte für verschiedene Medien.
Olga Grjasnowa wurde 1984 in Baku geboren und kam als 11-jährige mit ihren Eltern nach Deutschland. In Leipzig studierte sie am Deutschen Literaturinstitut. 2012 veröffentlichte sie ihr vielbeachtetes Debüt „Der Russe ist einer, der Birken liebt“. 2014 folgte ihr zweiter Roman „Die juristische Unschärfe einer Ehe“.
anschließend
BRÛLE LA MER (Burn the Sea)
R: Nathalie Nambot und Maki Berchache, K: Nicolas Rey, F 2014, 75 Min., Super8/16mm auf DCP, franz. OmeU – GP
„Harragas“ nennt man im Maghreb die Flüchtlinge, die übers Meer nach Europa kommen: „jene, die verbrennen“, ihre Papiere, die Grenzen, das Meer. Einer von ihnen ist Maki Berchache, der aus Tunesien nach Paris migrierte. Nathalie Nambot hat mit ihm ein Essay geschaffen. Ihr Film ist politischer Aktivismus und zugleich dokumentarisches Gedicht. Auf Super8 und 16mm gedreht, ist BRÛLE LA MER auch ein Statement, das der digitalen Wende des Kinos das Bildkorn entgegenhält.
anschließend
TRANSFORMERS: THE PREMAKE – A Desktop Documentary
Idee: Kevin B. Lee, USA 2014, 25 Min., Web, engl. OV – GP
Wie kann die Kritik einem Bewegtbildkoloss wie TRANSFORMERS: ÄRA DES UNTERGANGS begegnen, der in vieler Hinsicht einer Firma ähnlicher ist als einem Film? Kevin B. Lee gibt in seinem Videoessay eine provokative Antwort: mit Industriespionage. Michael Bay muss sich warm anziehen.
anschließend
Debatte
Aktivismus – ästhetisch, politisch, kritisch.
Wie kann sich politisches Filmemachen manifestieren? Das Kino als politischen und kulturellen Impuls zu begreifen und gesellschaftlich weiterzutragen, ist die Aufgabe einer Filmkritik, die sich in einer gesellschaftlichen Verantwortung sieht.
Es diskutieren
Nathalie Nambot (Regisseurin „Brûle la Mer“, Frankreich)
Nicolas Rey (Kamera „Brûle la Mer“, Schriftsteller, Regisseur, Frankreich)
Kevin B. Lee (Kritiker, Essayist, Videokünstler, Filmemacher, Autor von „Transformers: The Premake“, USA).
Moderation: Dunja Bialas und Dennis Vetter
Epilog
Studio SNIPER, Rosenthalerstrasse 39 (Hof nebenan)