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Alle Gäste der 10. Woche der Kritik

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Alle Gäste der 10. Woche der Kritik

Alle Gäste der 10. Woche der Kritik

Die Künstlerin Mathilde ter Heijne und der Filmkritiker und Autor Srikanth Srinivasan untersuchen experimentelle Fiktionen der Vergangenheit. Der Kunsthistoriker T. J. Demos befragt die Filmemacher*innen des Programms Elemental Bodies zu ihrer künstlerischen Praxis in der Klimakrise. Der Regisseur Khaled Abdulwahed und der Filmkritiker Tomás Guarnaccia diskutieren über dokumentarisches Filmemachen. Ob Wut etwas mit Humor zu tun hat, ergründen die Kabarettistin İdil Baydar und die Missy-Mitgründerin Margarita Tsomou. Aktuelle Politfilme zu Russland und China diskutieren die Kulturwissenschaftlerin und Regisseurin Jinyan Zeng sowie die Journalistin, Kuratorin und Dokumentaristin Anna Narinskaya, während sich der Historiker Massimo Perinelli und die Kuratorin und Journalistin Şirin Fulya Erensoy Fragen zu Kapitalismus und Aktivismus stellen. Über Klasse und soziale Brennpunkte in Buenos Aires diskutieren die Schauspielerin und Regisseurin Susanne Sachsse und der Filmkurator Davide Oberto. Und zu guter Letzt begeben sich die Filmemacherin Gala Hernández López und der Filmemacher und Editor Eytan Ipeker auf die Suche nach feministischen Positionen zur Geschichtsschreibung.

Phantom Thread
DO 15. Feb.

Am ersten diesjährigen Filmabend der Woche der Kritik liefern ein experimenteller Spielfilm und ein spielerischer Experimentalfilm die roten Fäden zur Diskussion über Bildtexturen und die Kunst, das Publikum zu fesseln. Graham Swon erweist sich mit seinem zweiten Langfilm An Evening Song (For Three Voices) als Spezialist im Umgang mit wagemutigen Bildverfahren und Meister der Querbezüge über mehrere Filmepochen und -stile hinweg. Im Rahmen der Debatte Phantom Thread trifft er auf die Künstlerin Mathilde ter Heijne, eine Kennerin unterschiedlichster analoger und digitaler Verfahren der Kunstproduktion, mit denen sie neben Installationen und Videoarbeiten auch Skulpturen und Performances entwirft. In ihren Arbeiten klingen Fragen nach Spiritualität und Identität an, die auch in Swons Film maßgeblich sind. Ebenfalls zu Gast istder Filmkritiker und Autor Srikanth Srinivasan. Er ist Mitglied der Auswahlkommission der Woche der Kritik und hat bereits zwei Bücher über Amit Dutta veröffentlicht – einen der wichtigsten indischen Experimentalfilmer, dessen Film Mother, Who Will Weave Now? den Abend eröffnet.

Moderation: Lucía Salas

Elemental Bodies: Ecologies, Media, Extraction
FR 16. Feb.

Dieses Jahr präsentiert und moderiert der Kunsthistoriker und Kulturkritiker T. J. Demos bei der Woche der Kritik ein eigens kuratiertes Filmprogramm zum Thema der Auftaktkonferenz. In der anschließenden Diskussion will er herausfinden, wie Künstler*innen heute auf kapitalistische und rassistische Ausbeutung, auf Technik-Utopien und KI-Dystopien sowie auf die Spaltung der Klimabewegung reagieren. Im Zentrum der Diskussion wird die Frage stehen, welche Auswege die Kunst aufzeigen kann, auf welche Darstellungs- und Lebensweisen die Künstler*innen zurückgreifen – und vor allem wie die Kunst eine politische Haltung einnehmen kann. Als Diskussionsgäste hat er den Filmemacher und Kritiker Kevin B. Lee, den Designer, Künstler und Autor Daniel Felstead sowie die Künstlerin Angela Melitopoulos eingeladen, deren Arbeiten an dem Abend zu sehen sein werden.

Moderation: T. J. Demos

Imitation of Life
SA 17. Feb.

Eine Debatte über Filme, die sich real anfühlen, bloß besser, verspricht das Filmprogramm Imitation of Life: Die Regisseurinnen des Abends Shambhavi Kaul, Éléonore Saitagnan und Natalia del Mar Kašik treffen hier auf zwei Gäste, um über das Spiel ihrer Filme mit Mythos, Experiment und Alltag sowie über Riesenfische, Languren und die Nachahmung von Pferden zu philosophieren. Der Filmemacher Khaled Abdulwahed (Purple Sea), bekannt für seine scharfsinnigen Politfilme, platzierte sich zuletzt selbst als Erzähler in seinem Essayfilm Background – ganz ähnlich und doch ganz anders als Éléonore Saitagnan, die in ihrem Film Camping du lac auch als Protagonistin auftritt. Mit Tomás Guarnaccia (u.a. Con los ojos abiertos), der als Teilnehmer der diesjährigen Berlinale Talent Press anreisen wird, haben wir für die Debatte eine junge und bereits profilierte Stimme der argentinischen Filmkritik eingeladen, um in bester Woche der Kritik Tradition ganz unbefangen auf das Programm des Abends zu reagieren.

Moderation: Charlie Bendisch

Sound and Fury
SO 18. Feb

Dicks: The Musical ist die von A24 produzierte Filmadaption des Musicals Fucking Identical Twins, dessen Autoren und Hauptdarsteller Aaron Jackson und Josh Sharp wir für eine Debatte über Humor, Satire und Politik nach Berlin eingeladen haben. Während sie im Film im Hetero-Drag auftreten und männliche Unternehmertypen aufs Korn nehmen, macht sich Chloé Galibert-Laîné in ihrem Videoessay I Would Like to Rage nicht zuletzt über sich selbst lustig und fordert dabei gleichermaßen ein gesellschaftliches Bekenntnis zu weiblicher Wut. Über Selbstironie, Nonsens, ethische, politische und moralische Ansprüche an Gags sowie die Frage, was Witze eigentlich zeitgemäß macht, diskutieren sie im Anschluss an das Filmprogramm mit der Kabarettistin İdil Baydar, die mit ihren Kunstfiguren Gerda Grischke sowie Jilet Ayşe seit über zehn Jahren rassistische Klischees in Deutschland auseinandernimmt, sowie mit Margarita Tsomou, ihres Zeichens Mitgründerin und Mitherausgeberin des Missy Magazins für Pop, Politik und Feminismus – ein Magazin mit einer „Attitüde, die beständig den Status quo mit einem Grinsen infrage stellt“.

Moderation: Dennis Vetter

Hangover
MO 19. Feb.

Mit zwei Filmen ergründen wir am 19. Februar unter dem Titel Hangover die tiefen Spuren, die politische Gewalt und Diktaturen im dem Bewusstsein von Künstler*innen und in der Kunst ebenso hinterlassen wie in der breiten Bevölkerung. Die DocNomads-Absolventin Nastia Korkia interpretiert in ihrem Kurzfilm Dreams About Putin Träume über Wladimir Putin, von denen Bürger*innen in Russland seit dem Beginn des Angriffskriegs auf Social Media berichten. Der Literaturwissenschaftler, Kunsthistoriker und Künstler Zhenming Guo reist für die Diskussion seines Langfilmdebüts Tedious Days and Nights nach Berlin. Darin porträtiert er eine Gruppe chinesischer Dichter, die mit ihrer Kunst gegen die Gegenwart und Vergangenheit der Parteidiktatur rebellieren. Moderiert von Andrea Kuhn (Leiterin des Nürnberger Filmfestivals der Menschenrechte) debattieren die Regisseur*innen gemeinsam mit der chinesischen Aktivistin, Kulturwissenschaftlerin und Filmemacherin Jinyan Zeng, die derzeit in Schweden zu feministischem und unabhängigem chinesischem Dokumentarfilm lehrt, sowie mit der russischen Journalistin, Filmemacherin, Aktivistin und Kuratorin Anna Narinskaya, die sich in Berlin zuletzt in einem Stück und einer Ausstellung mit politischen Gefangenen in Russland sowie der dortigen Unterdrückung der LGBTQ+ Community befasste.

Moderation: Andrea Kuhn

Carnival of Souls
DI 20. Feb. 

Der renommierte Videokünstler und Filmemacher Omer Fast nähert sich in seinen Arbeiten immer wieder dem Unsichtbaren und dem Tabuisierten. Er greift durch seine Figuren reale Machtstrukturen und Ausschlussmechanismen in Gesellschaften auf, gleichermaßen ertasten seine symbolisch aufgeladenen Arbeiten auch die Brüchigkeit von Identität, Raum und letztlich der Wirklichkeit. Sein neuer Spielfilm Abendland trifft auf den Kurzfilm Notes from Gog Magog von Riar Rizaldi, der regelmäßig mit den Grenzen des Dokumentarischen spielt – in seinen Arbeiten zieht er unerwartete Verbindungslinien zwischen Kapitalismus, Technologie, Ausbeutungsverhältnissen und Ökologie, die im Fall seines neuen Films in einem echten Horrortrip münden. Was es mit Körpern, Identitäten, Biografien und Gewalterfahrungen in ihren Filmen auf sich hat, wollen wir von Massimo Perinelli erfahren, der als Historiker intensiv zum Kino gearbeitet hat und heute Referent für Migration bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung ist. Mit der Kuratorin und Journalistin Şirin Fulya Erensoy wird sich außerdem eine Kennerin von Videoaktivismus und Genrefilm der Debatte anschließen und den Filmen des Abends ästhetisch und politisch auf den Zahn fühlen.

Moderation: Dennis Vetter

City Lights
MI 21. Feb.

In unserem Programm City Lights erzählt Francisco Bouzas mit seinem spielerischen Langfilmdebüt Hidden City von einer Gruppe queerer Rebell*innen auf der Suche nach dem Tor zum Jenseits. Seinen Film zeigen wir gemeinsam mit Warnes, einen experimentellen Dokumentarfilm von Narcisa Hirsch aus dem Jahr 1991 und setzen den Film damit in Beziehung zu einem Urgestein des argentinischen Kinos. Über Dokumentarfilme, Archivprogramme sowie die Perspektive europäischer Festivals auf das lateinamerikanische Kino kann im Rahmen der Debatte Davide Oberto berichten. Er arbeitete lange Jahre beim Filmfestival in Turin, kuratierte zahlreiche Retrospektiven und war gemeinsam mit Cíntia Gil Co-Leiter des Festivals Doclisboa. Über die DIY-Ästhetik und Queerness des Films Hidden City sowie über künstlerische Experimentierfreude werden die beiden mit der Schauspielerin und Regisseurin Susanne Sachsse diskutieren, die im Filmbereich nicht zuletzt für ihre Zusamamenabreit mit Bruce LaBruce bekannt ist.

Moderation: Lucía Salas

Hard, Fast and Beautiful
DO 22. Feb.

Zum Abschluss der diesjährigen Woche der Kritik legen wir uns mit der Vergangenheit und natürlich mit der Zukunft an. Wir debattieren die filmhistorische und neu aufgeflammte Obsession mit dem Western-Genre ebenso wie feministische, postkoloniale und digitale Attacken auf den Status quo der Geschichtsschreibung. Gala Hernández López, die ihr neue spekulative Arbeit for here am i sitting in a tin can far above the world beim Forum Expanded zeigen wird, betrachtet die Welt und den Menschen in ihren Essayfilmen durch die technische Linse und fragt, wie virtuelle Alter Egos und neue Kommunikationsformen heute das Bewusstsein und die Geschlechterrollen beeinflussen. Der Editor und Experimentalfilmer Eytan Ipeker (Burning Days) wird für uns genauer beschreiben, was vor sich geht, wenn an diesem Abend drei Filme aufeinandertreffen, die so viele Gemeinsamkeiten wie Kontraste mit sich bringen. Die anwesenden Regisseurinnen Clara Winter und Catarina Vasconcelos befragen wir natürlich, welches Adjektiv am besten zu ihrem Film passt: Hard, Fast or Beautiful?

Moderation: Amos Borchert

Kooperation mit dem Festival BaseCamp des Locarno Film Festival
Reimagining Film Conversations / Launch of Fever Dream Journal
FR 16. Feb.

Wir freuen uns, neben unseren regulären Debatten eine zusätzliche Diskussion und den Magazin-Launch des Fever Dream Journal zu präsentieren, das im Nachgang der Veranstaltung A Long Night of Dreaming about The Future of Intelligence entstanden ist – einer experimentellen Gesprächsreihe, die im Rahmen des Locarno Filmfestivals 2023 stattfand.

Rafael Dernbach, der seit 2022 Gesprächsformate für Locarno entwickelt, ist mit einem Podium über Diskussionsräume zu Besuch bei der Woche der Kritik. Mit drei Gästen möchte er über Marktlogiken und Ausschlussmechanismen ebenso sprechen wie über Festivalroutinen, Filmfestivals als Raum für kritischen Austausch und entsprechende Gegenstrategien – etwa die gezielte Einbindung unterrepräsentierter Stimmen und natürlich die Entwicklung neuer Diskussionsansätze. Zu Gast sein werden Dana Linssen (Critics’ Choice, International Film Festival Rotterdam), Denise Bucher (Präsidentin Schweizerischer Verband der Filmjournalistinnen und Filmjournalisten) und Jens Geiger-Kiran (Cinephiler Salon des Hauptverbands für Cinephilie, Cinemalovers). Im Anschluss an das Gespräch präsentieren Alexander Scholz (HOLO Magazine) und Jan Schmidt Bist (Running Water) das Fever Dream Journal.

Biografien sämtlicher Gäste finden sich auf der Festival-Webseite:
Gäste der Woche der Kritik 2024

Interviewanfragen richten Sie bitte an unsere Pressesprecherin Elisabeth Mohr.

Zur Ankündigung auf wochederkritik.de

Vorverkauf Woche der Kritik

Vorverkauf der Auftaktkonferenz

Timetable der Woche der Kritik

Zur Ankündigung der Auftaktkonferenz

Pressekontakt: Elisabeth Mohr, presse@wochederkritik.de

Foto: ABENDLAND von Omer Fast, ©filmgalerie451

Die Woche der Kritik ist eine Veranstaltung des Verbands der deutschen Filmkritik, gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds, die Stiftung Kulturwerk der VG Bild-Kunst und die Rudolf Augstein Stiftung. Die Auftaktkonferenz findet in Kooperation mit der Sektion Film- und Medienkunst der Akademie der Künste statt.