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Image: Serge Bozon in conversation with Isabelle Huppert

News 2018

Image: Serge Bozon in conversation with Isabelle Huppert

Gäste und Debatten der Woche der Kritik 2018

Godard, Sargnagel, Arslan, Bonnefoy, Löbau, Bekolo, Szymanski, Meilicke, Nazzaro, Angerer, Seibel, Mendonça Filho, Knörer: Das Wer und das Was der Debatten der Woche der Kritik 2018.

An sieben Abenden vom 15. bis 22. Februar debattieren bei der Woche der Kritik Filmschaffende mit KünstlerInnen verschiedener Gewerke, TheoretikerInnen und KritikerInnen über kulturpolitische, ästhetische und gesellschaftliche Fragen. Einige Schlaglichter auf die Debatten:

Welche Autoritäten bestimmen über Kunst, wer vertraut KünstlerInnen und was hat es mit dem Wahnsinn auf sich? „Kunst und Vertrauen“ heißt die Debatte am Eröffnungsabend der Woche der Kritik 2018. Im Anschluss an Ana Urushadzes Debüt „Scary Mother“ diskutieren mit der georgischen Regisseurin die beiden Gäste Stefanie Sargnagel und Kleber Mendonça Filho. Von der österreichischen Schriftstellerin, die etwa mit „Fitness“ Facebook-Posts in sehr direkter Sprache in Buchform veröffentlicht hat, und dem brasilianischen Filmemacher, dessen letzter Film „Aquarius“ im Wettbewerb von Cannes lief, erwarten wir Einblicke in die Zusammenhänge von Schaffen, Reaktionen auf ihre Werke und ihrer eigene Künstlerpersona.

Ausgehend von „Yet to Rule“, der Machtgefüge im Rumänien der Gegenwart auf surreale Weise untersucht, stehen bei der Debatte unter dem Titel „Strukturen spüren“ (geschlechter-)politische Dimensionen des Kinos und filmische Konventionen im Mittelpunkt. Eingeladen sind die Filmwissenschaftlerin Marie-Luise Angerer, zu deren Publikationen „Affektökologien“ und „The Body of Gender“ gehören, und die Kamerafrau Agnès Godard, bekannt für ihre bahnbrechende Arbeit mit Claire Denis, etwa „Meine schöne innere Sonne“, „Trouble Every Day“ und „Beau Travail“, sowie die Regisseurin Mihaela Popescu, deren Debüt „Yet to Rule“ ist.

Serge Bozon und Olivier Godin haben mit „Mrs. Hyde“ und „Waiting for April“ zwei sehr unterschiedliche Zugänge zum Komischen gewählt und werden darüber ebenso diskutieren, wie über die Frage, inwiefern Humor in der Kunst Brüche erzeugt und wann er dabei selbst fragil wird. Beim Gespräch treffen die beiden Regisseure auf den Filmkritiker Ekkehard Knörer, Herausgeber von „Cargo“ und „Merkur – Zeitschrift für europäisches Denken“ und Autor des 2007 veröffentlichten Buches „Entfernte Ähnlichkeiten. Zur Geschichte von Witz und ingenium“ sowie die Schauspielerin Eva Löbau, deren komödiantisches Talent Kinofilme von „Der Wald vor lauter Bäumen“ bis „Worst Case Scenario“ und Fernsehformate wie „Lerchenberg“ oder „Tatort“ zum Erlebnis macht.

Die Debatten und Gäste im Überblick (alle Details)

DO 15. Feb 20:00 Uhr

SCARY MOTHER (SASHISHI DEDA)
DEBATTE: Kunst und Vertrauen
Mit Stefanie Sargnagel (Autorin „Statusmeldungen“, „Fitness“), Kleber Mendonça Filho (Filmemacher „Aquarius“, „Neighbouring Sounds“) und Regisseurin Ana Urushadze

Vom radikalen individuellen Ausdruck bis zum Bruch mit der Gesellschaft: Welche Autoritäten vertrauen in welche Kunst? Über persönliche Maßstäbe, gesellschaftliche Routinen und die Künstlerpersona.

FR 16. Feb 20:00 Uhr

THE BIG HOUSE & 8th OCTOBER 2016 (2016. OKTÓBER 8.)
DEBATTE: Offen politisch
Mit Mathilde Bonnefoy (Editorin „Citizenfour“, „Lola Rennt“), Elena Meilicke (Filmkritikerin „Cargo“, „Merkur“) und RegisseurInnen Kazuhiro Soda, Markus Nornes and Rachael Kerr

Das Kino liebt es, Menschen hervorzuheben, vor und hinter der Kamera. Aber es kann auch Gemeinschaft erzeugen oder heraufbeschwören: Wie kann Dokumentarfilm das Politische öffnen und demokratisieren?

SA 17. Feb 20:00 Uhr

YET TO RULE (ÎN PRONUNȚARE)
DEBATTE: Strukturen spüren
Mit Agnès Godard (Kamerafrau „Meine schöne innere Sonne“, „Beau Travail“), Marie-Luise Angerer (Filmwissenschaftlerin „Affektökologien“, „The Body of Gender“) und Regisseurin Mihaela Popescu

Wie können filmische Konventionen variiert und politische Strukturen offengelegt werden, um etwas Widerständiges in sie einzuschreiben? Vom fantastischen Blick auf Realismus, Geschlechter und Macht.

SO 18. Feb 20:00 Uhr

WAITING FOR APRIL (EN ATTENDANT AVRIL) & MRS. HYDE (MADAME HYDE)
DEBATTE: Humor und Brüchigkeit
Mit Ekkehard Knörer (Filmkritiker „Cargo“, „Merkur“), Eva Löbau (Schauspielerin „Einsamkeit und Sex und Mitleid“, „Der Wald vor lauter Bäumen“) und Regisseure Serge Bozon, Olivier Godin

Humor unterbricht Routinen, legt Sensibilitäten offen und erzeugt Brüche. Aber er ist auch selbst fragil und seiner Mittel nie sicher. Wie können Komödien davon profitieren?

DI 20. Feb 20:00 Uhr

AIR TIME & SEARCHING FOR OSCAR (EN BUSCA DEL ÓSCAR)
DEBATTE: Ironie oder Anarchie?
Mit Giona Nazzaro (Künstlerischer Leiter, Settimana della Critica Venedig), Alexandra Seibel (Filmkritikerin, „Kurier“) und Regisseur Octavio Guerra

Die Gegenwart von Kinos und Festivals aufgreifen, um sie durchzurütteln, sie schief anzuschauen, sie besser zu verstehen. Welche Anliegen kann filmische Ironie vermitteln, und was vermag Anarchie?

MI 21. Feb 20:00 Uhr

LA BOUCHE & THE RUB
DEBATTE: Transformation fordern
Mit Jean-Pierre Bekolo (Filmemacher „Le président“, „Les saignantes“) und Regisseur Péter Lichter

Film transportiert nicht nur Bilder, sondern kann entlegenes Material miteinander verschränken. Was heißt es, im Kino die Transformation von Identitäten und eine Erweiterung des eigenen Blicks einzufordern?

DO 22. Feb 20:00 Uhr

HAGAZUSSA
DEBATTE: Extreme auskosten
Mit Silvia Szymanski (Autorin, „Hotel Central“, „652 km nach Berlin“), Thomas Arslan (Filmemacher „Helle Nächte“, „Im Schatten“) und Regisseur Lukas Feigelfeld

Sollten Filme das Überschreiten von Grenzen als Notwendigkeit begreifen? Von Hoffnungen auf Affronts und Potenzialen der Übertreibung.