Pastime
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19. Februar 2025 – 19:00 Uhr Hackesche Höfe Kino
Filme:
SLEEP #2
IN HER TIME (IRIS’ VERSION)
Debattenformat: WUNSCHDENKEN
In diesem Format dürfen sich unsere eingeladenen Filmemacher*innen aussuchen, mit wem sie über ihren Film sprechen möchten. Ob langjähriger Wegbegleiter, ausgewiesene Expertin oder Intellectual Crush: Die Woche der Kritik macht’s möglich!
Director’s Choice: in this format, our invited filmmakers are asked to choose someone with whom they would like to discuss their own films. Whether it’s a long-time companion, an expert or an intellectual crush, Critics’ Week makes it possible.
Gäste u.a. / Guests include: Diane Severin Nguyen
SLEEP #2
R: Radu Jude, RO 2024, 62 Min., o. D. – Deutsche Premiere
Nicht zufällig heißt diese Hommage an Andy Warhol SLEEP #2. Dem Zufälligen lässt Radu Jude in seiner Found-Footage-Arbeit dafür umso freieren Lauf. Basierend auf Aufnahmen einer neben Warhols Grab installierten Live-Webcam entsteht ein Werk, das gleichermaßen observiert, improvisiert und meditiert.
Radu Jude:
Geboren 1977 in Bukarest, Rumänien, begann Radu Jude seine Karriere als Regieassistent, bevor er mehrere Kurzfilme drehte und mit THE HAPPIEST GIRL IN THE WORLD seinen ersten Spielfilm realisierte. Es folgten weitere Spielfilme wie AFERIM!, SCARRED HEARTS, UPPERCASE PRINT und andere. Sein Spielfilm BAD LUCK BANGING or LOONY PORN 2021 den Goldenen Bären auf der Berlinale. Derzeit befindet er sich in der Postproduktion von zwei Spielfilmen: DRACULA und KONTINENTAL’25.
IN HER TIME (IRIS’ VERSION)
R: Diane Severin Nguyen, C: Li Meixian, K: Xie Junqian, Diane Severin Nguyen, USA 2025, 67 Min., chin. OmeU – Weltpremiere
Popkultur trifft im Kino nicht selten auf Gewalt und Gewehre, hier geschieht das auf besonders unorthodoxe Weise: Eine junge Frau probt den Krieg, denn bald wird sie in einem Historienfilm mitspielen. IN HER TIME (IRIS’ VERSION) zeigt, wie die Protagonistin immer wieder ihren Text aufsagt, durch die Stadt wandert, Clips für Social Media aufnimmt. Leben und Rolle scheinen immer weniger vereinbar. Ein Anti-Kriegsfilm, der das politische Bildgedächtnis anzapft und die Geschichte beschwört, aber Ernst und Vorsicht verweigert, wo diese zu erwarten wären. Vielmehr bürstet Diane Severin Nguyen ihre Bilder gegen den Strich. Hinter die Oberfläche zu blicken, wird zur Aufgabe, zur Herausforderung, zur Unausweichlichkeit.
Diane Severin Nguyen arbeitet mit Fotografie, Video und Installation. Durch materielle und skulpturale Experimentierungen betrachtet Nguyen den fotografischen Moment als einen der Transformation. Die Künstlerin interessiert sich besonders dafür, Fotografie über ihre Rolle als Dokumentationsmedium hinaus zu denken und sie als Set von Bedingungen zu begreifen, das von Wunsch und Spekulation geprägt ist. Ihre Videoarbeit erzählt diese Spannungen, indem sie die Geschichten von Macht, Opfersein und Formen der Propaganda untersucht, die das kulturelle (und persönliche) Bildmachen untermauern. Sie hat ihre Arbeiten international ausgestellt, unter anderem im SculptureCenter, The Renaissance Society, dem Rockbund Museum, dem Whitney Museum of American Art, MoMA PS1, dem Carnegie Museum of Art und dem Schinkel Pavilion. Ihre Filme wurden auf Festivals wie dem New York Film Festival, dem International Film Festival Rotterdam und der Berlinale gezeigt. Nguyen lebt und arbeitet in New York.