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Ein Sinn für Eitelkeit

Roi Soleil

Chained for Life

Roi Soleil

Chained for Life

Roi Soleil

Chained for Life

Roi Soleil

Chained for Life

Chained for Life

Chained for Life

EIN SINN FÜR EITELKEIT

Sonntag, 10. Februar 2019 – 20 Uhr

CHAINED FOR LIFE

R: Aaron Schimberg, C: Jess Weixler, Adam Pearson, Stephen Plunkett, Charlie Korsmo, K: Adam J. Minnick, US 2018, 91 Min., englische OF – DP

Ein arroganter Künstler und eine schöne Schauspielerin im blinden Glauben an die eigene Erscheinung: In liebevoller Anlehnung an Tod Brownings Klassiker Freaks versammelt Aaron Schimberg um sie ein Ensemble extravaganter Körper und kommentiert scharf die politische Gegenwart der USA. In seinem Film sprechen Amerikaner, als wären sie einmal Deutsche gewesen – nach einem Drehbuch, das sich nur im Doppelbödigen wirklich zu Hause fühlt. Schauplatz ist eine Klinik, in der ein schräger Horrorfilm über einen wahnsinnigen Arzt entsteht, der an Gesichtern herumoperieren will. Während das Kino sich in seine Bestandteile auflöst, führt Schimberg die Sensationslust und Machtpolitik der Filmgeschichte vor und entpuppt sich als Experte für die Komik des Offensichtlichen ebenso wie für das Subversive und Unheimliche.

ROI SOLEIL

R: Albert Serra, C: Lluís Serrat, K: Artur Tort, ES/PT 2018, 61 Min., o.D. – DP

Wenn der Tod nicht hereinbricht ins Leben, sondern erwartet wird, das Sterben selbst zur Lebensform, zur Inszenierung und zum Erlebnis wird – nicht nur für den Sterbenden, sondern auch für Dritte. Durch seinen Historienfilm Der Tod von Ludwig XIV hatte Albert Serra bereits den letzten Wochen des französischen Königs nachgespürt und einer exzessiven Körperlichkeit inmitten der Theatralität der höfischen Rituale gefrönt. In Roi Soleil radikalisiert er diese Motive und sein ganzes Werk weiter. Die historische Szenerie wird nur noch durch wenige Gegenstände und das Kostüm heraufbeschworen, der Blick auf das Sterben im künstlichen, rot beleuchteten Raum ist dafür umso ausgetüftelter. Flirtend mit Mitteln der Videokunst findet Serra seine bisher reinste Form der Auseinandersetzung mit Narzissmus.

Im Anschluss an die Filme

Debatte: EIN SINN FÜR EITELKEIT

Wenn ein König beim Sterben zur Witzfigur verzerrt wird und ein Meisterregisseur sich beim Dreh über alle stellt, begegnet Betriebsblindheit der Aussicht auf Einsicht. Ein Gespräch zu willentlichem Hochmut und freudvollem Fall der Kinokunst.

Gäste: Horst Bredekamp (Kunsthistoriker) und Hanna Schygulla (Schauspielerin, „Die Ehe der Maria Braun“, „Lili Marleen“, „Faust“) // in Anwesenheit der Regisseure Aaron Schimberg und Albert Serra

Moderiert von Frédéric Jaeger (Woche der Kritik)

Wiederholung: Freitag, 15. Februar – 21:30 Uhr

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