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18. Februar 2025 – 19:00 Uhr Hackesche Höfe Kino

Filme: 

ALL QUIET AT SUNRISE
I WANT TO BE A HOUSE

Debattenformat: REAKTIONSZEIT

Nur Geduld: Ein Gespräch unserer Gäste über das Filmprogramm des Abends, bei dem die anwesenden Filmemacher*innen zunächst nur zuhören, aber nicht antworten dürfen. Erst später haben sie die Möglichkeit, selbst zu reagieren. 

Gäste u.a.: Narges Kalhor, Julian Warner, Oskar Weimar, Zhu Xin

[Tickets]

ALL QUIET AT SUNRISE

R: Zhu Xin, C: Wang Ke, Chen Yan, Wang Yinjie, K: Zhang Wei, CN 2025, 101 Min., chin. OmeU – Weltpremiere

Linguist Ma Ke promoviert zu Lucy, dem 1974 in Äthiopien gefundenen Skelett eines Vormenschen, das auf ein Alter von 3,2 Millionen Jahren datiert wird. Seine These: Schon Lucy entwickelte eine menschliche Sprachfähigkeit. Wie schon in seinem poetisch mäandernden VANISHING DAYS landet Regisseur Zhu Xin von einem realistischen Ausgangspunkt an fast magischen Orten: in dem mysteriösen Haus, das Ma Kes Mutter ohne sein Wissen gekauft hat, und in dem unheimlichen Wald, in dem die Tochter seiner Professorin Li Tong verschwand. Realität, Traum und Fabel gehen ineinander über, und Ma Ke verliert sich allmählich zwischen seiner Obsession mit Lucy und seinen allzu menschlichen Beziehungen. ALL QUIET AT SUNRISE reflektiert über Wesen und Ursprung der Sprache, und entwickelt dabei seine ganz eigene.

Zhu Xin, geboren im Juni 1996, absolvierte 2018 die China Academy of Art. Sein Debütfilm VANISHING DAYS (2018) wurde für das Berlinale Forum und die New Currents-Sektion des Busan International Film Festival ausgewählt. Zudem wurde der Film auf mehr als 30 internationalen Filmfestivals gezeigt, unter anderem in Hongkong, Taipeh, Marrakesch, Sofia und Wien. OLYMPIC (2022), ein Sci-Fi-Sportthriller, feierte seine Premiere im Kurzfilm-Wettbewerb des Warschauer Internationalen Filmfestivals. Sein Dokumentarfilm A SONG RIVER wurde auf dem 8. Pingyao International Film Festival uraufgeführt und gewann sowohl den Youth Jury Award als auch den Cinephilia Critics’ Award. ALL QUIET AT SUNRISE ist sein zweiter Spielfilm.

[Tickets]

I WANT TO BE A HOUSE 
(NATAKA KUA NYUMBA)

R: Oskar Weimar, C: Rose Nganga, Ane Kariri, Vincent Tonui, KE 2025, 31 Min., Swahili OmeU – Weltpremiere 

Eine Haushälterin in Nairobi beschließt, die Arbeit niederzulegen. Ihren Körper will Ane mit allen Sinnen dem kolonialistischen Gebäude übergeben, dessen Besitzer*innen sie jahrelang gedient hat. Ihre Verweigerung und Selbstaufgabe münden in einem Ziel: von der Bildfläche zu verschwinden. Oskar Weimar begleitet sie geduldig und in ruhigen Einstellungen, die erst an Stillleben erinnern, dann an beobachtendes Kino – während er selbst als weißer Hausbesitzer durch die Aufnahmen geistert. Dem Filmteam gelingt das Kunststück, einem scheinbar einfachen Vorgang Schicht für Schicht ein tiefes Seelenleben zu verleihen und aus einem Einzelschicksal heraus eine Gruppe zu porträtieren, eine Gegenwart, einen Moment in der Geschichte. Eine unsentimentale Abwendung von der Welt markiert hier eine leichtfüßige Hinwendung zum Kino. Ein Film zwischen Meditation, Transformation und Tanzformation.

Oskar Weimar:

Mit einem Hintergrund in Soziologie hat Oskar Weimar Dokumentar- und Spielfilme realisiert, die Konzepte des Selbst und die Beziehung der Menschen zur Gesellschaft erforschen. 2022 schloss er den Masterstudiengang „Film and Television“ am Victorian College of the Arts ab, wo er einen iterativen, direkten Ansatz in der Filmarbeit entwickelte, der die Zusammenarbeit mit nicht-professionellen Schauspieler*innen in einem Prozess von Improvisation, Reflexion und Überarbeitung beinhaltete. Sein erster Spielfilm NYAMULA wurde in Kenia in Zusammenarbeit mit lokalen kenianischen Filmemachern und nicht-professionellen Schauspielern gedreht und feierte 2025 seine Premiere beim International Film Festival Rotterdam. Gemeinsam mit James Litchfield ist Oskar Weimar Mitbegründer des Melbourne Collective ‘What Films’.

[Tickets]