Filmkritik wird Programm!
Filmprogramme und Diskussionen laden eine Woche lang dazu ein, gemeinsam über Filme, Kritik und das Kino als kulturellen Raum nachzudenken. Nach welchen Maßstäben werden Filme heute produziert, ausgewählt und gesehen? Wo werden Filme gezeigt, von wem und unter welchen Bedingungen? Wer schreibt über Filme und wie? Die WOCHE DER KRITIK fordert heraus, genau hinzusehen, und im Kino den eigenen Blick neu kennenzulernen.
Um uns selbst, unseren Kolleg_innen, Filmschaffenden und der Filmbranche unbequeme Fragen zu stellen, haben wir im Mai 2014 in Oberhausen während der Internationalen Kurzfilmtage das Flugblatt für aktivistische Filmkritik verfasst. Über 80 internationale Kolleg_innen zeigten sich in der Folge mit unseren Überlegungen solidarisch und bekräftigten unsere Beobachtungen. Eine der formulierten Forderungen war die Einrichtung einer WOCHE DER KRITIK zur Berlinale als Freiraum für Debatten, zur Verteidigung einer lustvollen Streitkultur und um Diskurse jenseits von üblichen Filmgesprächen stattfinden zu lassen.
Vom 5. bis 12. Februar 2015 lösen wir diese Forderung erstmals ein und zeigen zehn bemerkenswerte internationale Filme. Sie werfen Fragen auf, denen wir mit internationalen Gästen vergnügt und polemisch nachspüren wollen.
Als Ankerpunkt in Berlin sind wir ein Foyer für Gespräche, ein Ort für Freundschaften und interdisziplinäre Solidarität. Doch unsere Debatten enden nicht im Kinosaal. Im Rahmen des Internetauftritts der WOCHE DER KRITIK soll ein Sprachrohr entstehen für aktivistische Stimmen, die sich dem Pragmatismus innerhalb unserer Kulturindustrie entziehen wollen. Wir bilden hier ab, was bei unseren Veranstaltungen und woanders passiert. Wir bilden ab, wie Filmkritik aussieht, die keine Dienstleitung ist. Und wir fordern dazu heraus, die erste WOCHE DER KRITIK als Funken und Inspiration, als Widerstand und Appell zu begreifen, als Initiative, die über die Berlinale hinausgeht.
Mischt euch ein!
Im Rahmen dieses Blogs möchten wir zur Teilnahme und Diskussion einladen. Hier ist Raum, Gespräche fortzuführen und Ideen weiterzuspinnen, die sich in unseren Debatten nicht erschöpfen sollen. Facebook und Twitter tragen hier gesammelte Gedanken weiter.